Willemer, Lebensansichten. Ein Buch für Jünglinge. 1821

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(Willemer, Johann Jakob): Lebensansichten. Ein Buch für Jünglinge. Vom Verfasser der Bruchstücke zur Menschen- und Erziehungskunde religiösen Inhalts. Frankfurt a.M.: Andreaische Buchhandlung, 1821. – 16,5 cm. – Hldr. d. Zt. mit mont. Rückenschildchen. – XVI, 330 S., XXI-XXIV, 1 S. (331). 1 Titelkupfer. – Kanten bestossen. Vorsätze an den Ecken leimschattig.

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Beschreibung

2. Abschnitt ab S. 300: “Karakter-Schilderung eines Freundes der Wahrheit aus dem 16. Jahrhundert.” – Fehlerhafte Bindung: Das römisch-num. Vorwort endet bei XVI abrupt und wird ab S. 330 mit röm. XXI bis XXIV fortgeführt, just bevor die letzte Seite des regulären Textes mit S. 331 endet. Doch auch XXIV endet abrupt: der letzte Takt des Vorworts somit fehlend (XXV-XXVIII). – Während Willemer für seine Lebensansichten die aphoristische Form, ganz im Stil von Marcus Aurelius’ Selbstbetrachtungen, wählt, welche “(…) jedem edeln Jünglinge gewidmet, der sein Heil im Glauben und in der Gottergebenheit sucht, darum er Gott mehr wie sich vertraut”, so benutzt er im 2. Abschnitt die Prosa. Hier setzt Willemer Johann Valentin Andreä sein persönliches literarisches Denkmal. – Der Goethe-Freund Willemer (1760-1838) “(…) hatte — so urtheilt Creizenach — die Gesammtbildung des Zeitalters mit Lebhaftigkeit und Energie in sich aufgenommen. Ein warmer Deismus, an welchen sich philanthropische Bestrebungen knüpften, beseelte ihn; die sittlichen Wahrheiten des Christenthums nahm er als die höchsten an; mit dem positiven Offenbarungsglauben suchte er sich im Stillen abzufinden. Dabei behandelte er manche römisch-katholische Anschauungen mit einer achtungsvollen Rücksicht, die ihm hie und da verdacht wurde. Der Staatsphilosophie gab er sich mit Eifer hin; insbesondere die Probleme der öffentlichen Erziehung und der sittlichen Hebung des Volkes zogen ihn an. In der Einsicht, daß die Herbeischaffung des baaren Geldes nicht einseitig zu befördern sei, ist er vielen Zeitgenossen voran. Man könnte ihn den deutschen Popularphilosophen beizählen und insbesondere der Gruppe von Johann Georg Schlosser, dem Schwager Goethe’s. anreihen. Seine Darstellung ist kräftig, doch mitunter weitschweifig und bei vieler Wärme ohne Anmuth.“ (aus: ADB 43, 1898) – Bei Holzmann/Bohatta nur indirekt über I, 8186 nachweisbar. – Interessantes Bändchen, recht selten.

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Gewicht 0,9 kg